Nach der Koop mit Danny Diablo war man ja schon einiges von den toughen Italienern gewohnt. Nun gibts bereits seit einigen Wochen das nächste Werk der markigen Crossover-Hardcorer, und während der erste Blick und das erste Ohr nach Intro und dem ersten, krachigen old school Track zumindest in der erwarteten Spur laufen, so lässt ein Blick auf die Guestlist der Platte gehörig aufhorchen: so mögen Jamie Jasta, Volkan T, Danny Diablo und Jorge Merauder zwar als hochkarätig, aber dennoch gewöhnlich durchgehen. Das allerdings gilt nicht mehr für Namen wie Nas (!), Public Enemy (!!), die Beasty Boys (!!!) oder Ron fucking Jeremy (!!!!), die hier neben Ill Bill, Hot Boyz und weiteren Stars auflaufen. Uffz.

„the price of silence“ ist dann auch immer noch corig (super scheiss Wort), aber im Refrain bereits deutlich rap-lastig und deutet Richtung Crossover. „blood calls 2 blood“ ist dann ähnlich mittig aufgehängt, aber haut noch nicht um. „killer collage“ ist dann das erste Mal echter Crossover, mit vollem Fokus auf Rap- und Hip Hop Vibe, schreckt vor breiten Gitarren dennoch nicht zurück, und fährt durch eine ganze Reihe Rapper eine Breitseite auf, die sich gewaschen hat. „dream killer“ ist wieder Geballer, in dem Danny Diablo eher als Lord Ezec auftritt – Geschrei gibts also statt Gerappe. Guter Interlude, bevor „closer to hell“ mit J. Jasta und Volkan T. als mittleres Highlight durchgeht. Schön tough und schwer und sicher auch stumpf, durch Volkan an Devil Inside erinnernd und im Refrain herrlich rauh durch J. Jasta gebrüllt – so mögen wir Crossover, der hier kein Schimpfwort ist, sondern funktioniert. „shyne on“ ist getragen und in gleichen Teilen Rock wie Rap, und durch die Hot Boyz sehr gut am Mikrophon vorgetragen. „American G“ mit Public freakin Enemy höchstselbst an den Vocals, knallt dann derart gut, dass ich unbedingt den Judgement Night Soundtrack wieder hören muss. Großartiger Track, der vom folgenden „too many rappers“ mit den Beasty Boys und Nas und mehr Rap und weniger Gitarren gleich in einem Track beinahe noch getoppt wird. Das Finale „let’s start a war“ ist erneut stumpf und Hip Hop nah, aber immer noch Crossover.

Nun, die Platte kommt ein bisschen langsam in Fahrt, entwickelt aber wirklich ungemein Qualitäten, die va. auch durch die Gast-Stars hervorgebracht werden. Wären Vendetta auch ohne diese so gut? Neee, dann sicher etwas gewöhnlicher. Aber irgendwie schaffts die Combo aus Italien zu überraschen, indem die deftige Gästeliste gut verarbeitet wird. Homogen ist die Platte nicht unbedingt, klingt hier und da wie ein Sampler – aber das ist jammern auf hohem Niveau. Empfohlen für jeden, der irgendwann mal zu E.Town, D. Diablo, Judgement Night, Cipher oder Devil Inside mit dem Kopf genickt hat.